„Und jetzt alle die Arme über den Kopf. Tiefeinatmen. Genau“. „Jetzt nimmt sich jeder eine Matte. Genau“. „Ihr Zimmer ist im dritten Stock, rechts. Genau“. Oder: „Braten?“. „Nein, vegetarisch bitte.“ „genau“. Ein Ähmm wäre jetzt schön. Oder einfach okay. Ach. Hmmm. Häh? Genau!
Sprache wandelt sich. Hier wuchert sie. Ein Virus? Genau! Der Duden so. „genau: mit einem Muster, Vorbild, einer Vergleichsgröße [bis in die Einzelheiten] übereinstimmend; einwandfrei stimmend, exakt. Synonyme: akkurat, bestimmt, deutlich, eindeutig. Aus dem Mittelhochdeutschen: Drückend Kratzend“. Bringt uns nichts. Genau. Es drückt.
Nächste Quelle. Sesamstraße. Das unsichtbare Eis. Ernie und Schlemihl. Aus dem Hinterhalt. „Hey Du!“. „Wer, Ich?“ „Pssst. Genau!“ „Willst du vielleicht dieses unsichtbare Eis kaufen?“ „Ein unsichtbares Eis?“ „Pssst. Genau.“ Ein unsichtbares Eis. Falls Ludwig der Schlecker kommt. Geschmacksrichtung Tutzi-Frutzi Erdbeereis. Genau. (für alle Ungläubigen: https://www.youtube.com/watch?v=Q14PpZypld8)
Wieder Duden. „Schlemihl: jemand, dem [durch eigene Dummheit] alles misslingt; Pechvogel.“ Genau. Etwas später. Atemübung. In Sporthalle 1. „Durch die Nase einatmen, langsam durch den Mund ausatmen. Genau“. Dann die Panikattacke. Atemnot. Im Atemunterricht. Unsichtbar. Aus dem Hinterhalt. Ohne Geschmacksrichtung. Drückend, kratzend, beklemmend. Und deutlich. Was bin ich für ein Schlemihl. Genau.
Wenn man das liest, bleibt einem die Luft weg.