Kurorte am Montagabend sind wie Wochenenden auf dem Mond. Bürgersteige ohne Bürger. Straßen ohne Autos. Kein Tutzi-Frutzi Erdbeereis. Nicht mal ein unsichtbares. Pflastersteine, Blumenkübel. Bunte Fahnen. Ohne Wind. Sinnlos. OLED hinter Häkelgardinen. Und trotz der Ruhe Ruhetag. Nur der Drehspieß, der dreht was er kann. Und warum immer links herum? Genau.
An einem Haus ein Schild. Ein Hund als Schattenriss. Dazu ein Text. „Ich bin in 5 Sekunden da. Und Du?“ Der Inbegriff der Abschreckung. Namen schwirren im Kopf. Putin, Jinping, Dr. Seltsam. Erstschlag-Garantie.
Ich überlege. Soll ich klingeln? Und dann? Zermahlene Knochen? Seen aus Blut. Bissspuren galore? Eher nicht. Ich antworte mir selbst auf die Frage. „Ich bin in 5 Sekunden da. Und Du?“ Hase und Igel. Ich bin schon hier Wuffzi. Sonst könnte ich dein Schild nicht lesen. Und stell dir vor. Ich bin der Postbote. Bringe die Nachricht vom Lottogewinn. Die Apothekerin. Bringe die Pillen für Oma. Der Nachbar. Mit einer Flasche Wein. Die zerstückelst du dann? Korrekt?
Tipp. Die Bösen sind vorbereitet. Hundefutter, Leckerli. Strychnin. Blausäure. Sowas. Und jetzt wissen sie auch, dass es dich gibt. Schlau. Kernkompetenz. Knurren, kacken, bellen. Reicht. Schilder malen? Lass es, Wuffzi. Du bist ein feiner. Was bist du für ein feiner. Aber niemals hochbegabt. Zurück in der Klinik. Ein Mann erklärt lautstark, dass die da oben Scheiße sind. Dachdecker meint er nicht. Geht steil. Der Lauterbach. Corona. Claqueure garantiert. Hätte er alles anders gemacht. Und die Schweden. Warum bist du hier, dummer Mensch? Post-Covid? Genau. Ich gehe nochmal zurück. Zu Wuffzi. Klingeln. Wir müssen reden. Jeder verdient eine zweite Chance.
Des Menschen bester Freund!