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Autorenbildsonicsuperfish

Graubrot und Früchtetee - Der Long-Covid-Reha-Blog: Episode 16. Frau Sommer

Karin Sommer wohnte mit ihrem Mann Peter und den beiden Söhnen im Grünen. Wann immer der Kaffee Scheiße war. Karin hat uns gerettet. Jeder kannte sie. Überall war sie eingeladen. Hat die Plörre einfach weggelächelt. Freizeitstress. In drei Wochen Reha hat sie sich nicht blicken lassen. Drei Wochen Koffeinhaltiges aus der dicken Berta? Trinkbar für alle? Kranke? Rentner? Halbtote? Abstriche. Beim Geschmack. Klar.

Solidarisch auch am Napf. Kaffeesahne ist nicht das Ende der Zivilisation. Aber nah am Abgrund. Gewöhnungsbedürftig. Aber auch das geht. Nach einer Woche ist es okay. Nach zwei Wochen kannst du ohne das Gesöff nicht mehr leben. Um 7.30 Uhr zum Atemtraining? Nicht ohne dich. Scheiß auf Frau Sommer. Und überhaupt. Lösliche Krönung ist so hip, wie die von Charles dem Dritten.

Ist Kagge, aber immer lächeln. Mit dem Fähnchen winken. Hier: die Fahne der Kapitulation. Hauptsache rein damit. Zeit heilt alle Wunden! What? Macht sie das, ja? Wir verharren. Im Jetzt. Ich. Wieder zuhause. Ich stehe vor meiner Delonghi. Schnitt.

Endlich. Doppelten Espresso. Lavazza. Frischmilch. Heiß machen. Und genießen. Kommt von Genuß. „Freude, Wohlbehagen bei etwas, was jemand auf sich wirken lässt“ Aber. Es wirkt nicht. Ich versuche es morgen früh nochmal. Und dann. Wieder nicht. Schmeckt Scheiße. Ich warte. Auf das Lächeln von Frau Sommer. Die ist bestimmt schon tot. Wie mein Geschmacksnerv. Long-Covid. Armer Peter. Und die Kinder. Die Packung Lavazza Pads schaut mich traurig an. „Heißt das, du machst Schluss?“ Tja. Lieber ein Ende mit Schrecken und so. „Du, ich habe jemanden kennengelernt. Sie heißt Berta.“ Wir wollen doch weiter gute Freunde bleiben.

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